Für das Jahr 2023 ist eine Kinderfreibetrag Erhöhung in Deutschland vorgesehen. Der Freibetrag für das sächliche Existenzminimum des Kindes wird im Jahr 2023 um 202 Euro pro Elternteil angehoben. Demzufolge steigt der Kinderfreibetrag ab 2023 von 2.810 Euro pro Elternteil auf 3.012 Euro pro Elternteil. Bei verheirateten Eltern, die sich bei der Einkommensteuer für eine Zusammenveranlagung entschieden haben, verdoppelt sich der Freibetrag auf 6.024 Euro.
Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf
Neben dem Freibetrag für das sächliche Existenzminimum des Kindes gibt es im deutschen Steuerrecht auch noch ein Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf des Kindes zu. Im Gegensatz zu dem Freibetrag für das sächliche Existenzminimum des Kindes bleibt der Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf des Kindes im Jahr 2023 unverändert bei 1.464 Euro pro Elternteil.
Kindergeld wird im Jahr 2023 auch erhöht
Parallel zur Kinderfreibetrag Erhöhung ab 2023 steigt auch das monatliche Kindergeld. In der Vergangenheit richtete sich die Kindergeldhöhe immer nach der Anzahl der in der Familie lebenden Kinder. Im Jahr 2022 bekamen Eltern für die ersten beiden Kinder jeweils 219 Euro Kindergeld von der Familienkasse. Ab dem dritten Kind stieg das Kindergeld auf 225 Euro monatlich. Noch mehr Geld erhielten die Eltern für das vierte und alle nachfolgenden Kinder.
Doch ab dem Jahr 2023 wird alles anders beim Kindergeld. Ab Januar 2023 gibt es einheitlich für jedes im Haushalt lebende Kind 250 Euro Kindergeld pro Monat von der Familienkasse. Demnach bekommen Eltern für das erste und zweite Kind jeweils 31 Euro mehr Kindergeld. Für das dritte Kind gibt es immerhin noch 25 Euro mehr Kindergeld im Monat. Daraus folgt, dass eine Familie mit zwei Kindern durch die Kindergelderhöhung jeden Monat 50 Euro mehr Kindergeld von der Familienkasse erhält. Eine Familie mit drei Kindern bekommt jeden Monat sogar 87 Euro mehr Kindergeld ab Januar 2023. Ab dem vierten Kind bleibt alles beim Alten, da es bereits vor der Kindergelderhöhung 250 Euro Kindergeld monatlich gab.
Kinderfreibetrag oder Kindergeld?
In Deutschland gibt es zwei Alternativen für Eltern. Entweder sie nutzen den Kinderfreibetrag aus, um weniger Steuer zahlen zu müssen, oder sie lassen sich jeden Monat das Kindergeld von der Familienkasse überweisen. Ob sich der Kinderfreibetrag oder das Kindergeld aus finanzieller Sicht mehr lohnt, ist vom Einkommen der Eltern abhängig. Tendenziell lässt sich sagen, dass sich der Kinderfreibetrag eher für Familien mit einem hohen Jahreseinkommen lohnt. Dagegen ist für Familien mit einem vergleichsweise niedrigen Jahreseinkommen in der Regel das Kindergeld sinnvoller. Bei der Steuererklärung macht das Finanzamt aber automatisch eine Günstigerprüfung, um zu bestimmen, welche der beiden Alternativen für den Steuerpflichtigen die finanziell bessere Wahl ist.